Direktor am Max-Planck-Institut für Radioastronomie.
Forschung über Galaxien mit der Technik der Very Long Baseline Interferometry.
Professor an der Universität zu Köln. 1985 bis 2001 Forscher in den USA am National Radio Astronomy Observatory und am California Institute of Technology. Promotion an der Universität Münster.
Gründungsvorsitzender der Event Horizon Telescope Kollaboration, die 2019 das erste Bild eines Schwarzen Lochs veröffentlichte.
Professor Anton Zensus ist ein deutscher Astrophysiker und Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft. Er erlangte internationale Bekanntheit durch seine führende Rolle bei der Aufnahme des ersten Bildes eines Schwarzen Lochs – ein wissenschaftlicher Meilenstein, der durch technologische Exzellenz und globale Zusammenarbeit ermöglicht wurde. Seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen, sein Engagement für internationale Forschungskooperationen und seine globale Vernetzung zeichnen Anton Zensus als Brückenbauer in der internationalen Wissenschaft aus.
Nach seiner Promotion in Münster 1984 setzte Anton Zensus seine Forschung an angesehenen Institutionen in den USA fort, darunter das California Institute of Technology und das National Radio Astronomy Observatory in New Mexico und Virginia. Im Jahre 1996 folgte er im Alter von 38 Jahren dem Ruf zum Direktor am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn, wo er mit seiner Arbeitsgruppe und internationalen Partnern die „Very Long Baseline Interferometry“-Technik verfeinerte. Diese Technik ermöglicht es, weltweit vernetzte Teleskope wie ein gigantisches, erdumspannendes Teleskop zu nutzen. Seine Forschung und Entwicklungsarbeit führten zu bahnbrechenden Fortschritten, nicht nur in der erdgebundenen, sondern auch in der weltraumgestützten Astronomie – in enger Zusammenarbeit mit weltweiten Forschungsorganisationen und Raumfahrtagenturen. Als Gründungsvorsitzender der Event Horizon Telescope Collaboration hat Anton Zensus maßgeblich zum Erfolg dieses internationalen Forscherteams beigetragen, das die ersten Bilder der Schwarzen Löcher in der Galaxie Messier 87 und in unserer Milchstraße aufgenommen hat.
Anton Zensus setzt sich nachhaltig für den wissenschaftlichen Nachwuchs ein. In Vorträgen und Interviews vermittelt er der breiten Öffentlichkeit die Ergebnisse und gesellschaftliche Relevanz seiner astrophysikalischen Grundlagenforschung.
Anton Zensus verfügt über ein umfassendes wissenschaftliches Netzwerk, insbesondere mit führenden Institutionen in Europa, den USA, China und Mexiko. Er wurde mehrfach für seine Verdienste ausgezeichnet, darunter mit dem Breakthrough Prize for Fundamental Physics 2019 (gemeinsam mit dem EHT-Team), der Tycho-Brahe-Medaille 2023 und der Karl-Schwarzschild-Medaille 2024.
Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn seit 1997
Honorarprofessor an der Universität Köln seit 2005
Wissenschaftler am National Radio Astronomy Observatory NRAO seit 1991, mit Tenure von Associated Universities Inc. seit 1996
Forscher am California Institute of Technology Caltech und am NRAO von 1985 bis 1991
Promotion 1984 und Diplom Physik 1982 an der Universität Münster
Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes 1982-1984
Doktorand am MPIfR 1982-1984
Abitur am Nicolaus Cusanus Gymnasium in Bergisch Gladbach 1976
Karl-Schwarzschild Medaille der Astronomischen Gesellschaft 2024
Tycho Brahe Medaille der European Astronomical Society 2023
Mit der Event Horizon Telescope Collaboration: Breakthrough Prize for Fundamental Physics 2020, Group Award der Royal Astronomical Society 2021, Einstein-Medaille der Schweizer Einstein-Gesellschaft 2020, Bruno Rossi Group Award der American Astronomical Society 2020 und weitere Auszeichnungen.
Goldene Medaille des Instituts für Angewandte Astrophysik St. Petersburg 2013
Radioastron Medaille des Astro Space Center Moskau 2012
Max-Planck-Forschungspreis 1999
Alexander von Humboldt Forschungspreis 1994
Aktuell:
EHT Event Horizon Telescope Collaboration, Board
EVN European VLBI Network, Board
JIVE Joint Institute for VLBI in Europe, Council
RadioNet, Coordinator
Opticon-RadioNet Pilot, Wissenschaftlicher Koordinator
DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft, Fachkollegium Physik
KoWi Koordinierungsstelle der Wissenschaftsorganisationen, Wissenschaftlicher Beirat
AUI Associated Universities Inc., Astronomy Committee
ngVLA Next Generation Very Large Array Project, Science Advisory Board
Deutsches Museum, Kuratorium
Ich erforsche mit meinem Team Galaxien, die Millionen Lichtjahre von uns entfernt sind. Dazu verbinden wir Radioteleskope auf der ganzen Welt und im Weltraum zu einem virtuellen Teleskop, das so groß wie die Erde oder sogar größer ist. So erhalten wir präzise Messungen und Bilder der zentralen galaktischen Regionen, die uns ihre astrophysikalischen Bedingungen offenbaren. Darunter auch im Jahr 2019 das erste Bild eines Schwarzen Lochs in der Galaxie Messier 87.
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Mein wissenschaftliches Team in Bonn ist weltweit respektiert für unserer Expertise und Forschungsergebnisse mit der Very Long Baseline Interferometry. Mit dieser Technik erfassen wir entfernte Galaxienkerne in extrem hoher Auflösung. Seit über 25 Jahren steigern wir die Präzision dieser Methode, gemeinsam mit internationalen Partnern. Dafür führen wir von der Erde und mit Antennen im Weltraum hochsensible Experimente durch und legen so die Grundlage unserer astrophysikalischen Studien.
Im Jahr 2017 gründete ich mit internationalen Partnern die Event Horizon Telescope Collaboration (EHTC) und übernahm den Vorsitz des EHTC-Kollaborationsrates. Wir vereinten die leistungsstärksten Radioteleskope der Welt und über 200 Wissenschaftler und Ingenieure aus mehr als 60 Institutionen. 2019 gelang uns das erste Bild eines Schwarzen Lochs in der Galaxie Messier 87. Dieses Bild gilt als eines der bedeutendsten wissenschaftlichen Ergebnisse des Jahrzehnts und wurde von über einer Milliarde Menschen gesehen – das Unsichtbare wurde sichtbar. 2022 veröffentlichten wir das Bild des Schwarzen Lochs in unserer eigenen Galaxie, der Milchstraße, ein weiterer wichtiger Durchbruch.
Europa beherbergt erstklassige Radioteleskope, die vielfältige astrophysikalische Studien ermöglichen. Diese Einrichtungen stehen qualifizierten Wissenschaftlern in Europa und weltweit offen und fördern Spitzenforschung. Seit über 20 Jahren kooperieren wir mit der Europäischen Kommission im Projekt RadioNet, um Zugang, technische Entwicklungen und Schulungen zu bieten. Acht Jahre lang leitete ich dieses Projekt als Koordinator. Heute setze ich mich als wissenschaftlicher Koordinator des Nachfolgeprojekts OPTICON–RADIONET PILOT ORP dafür ein, diese Forschungsmöglichkeiten auch künftig zu sichern.
Im Laufe meiner Karriere habe ich von brillanten Pionieren in meinem Fachgebiet gelernt. Ich selbst setze auf eine nachhaltige Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und ich begleite Forschungsleiterinnen und Leiter auf ihrem Weg an die Spitze.
Ich bin Mentor im Elisabeth-Schiemann-Kolleg für Nachwuchsgruppenleiterinnen.
Meine langjährige Arbeit mit internationalen, vielfältigen Teams hat mich dazu veranlasst, systemische Denkansätze in meine Führung zu integrieren. Durch Fortbildungen zum systemischen Supervisor, Coach und Change Manager habe ich meine Perspektive auf die Führung und Unterstützung von Mitarbeitenden erweitert.
Ich erkläre unsere Entdeckungen Nicht-Fachleuten und stelle meine Erfahrungen aus der Grundlagenforschung in den größeren Kontext unserer Gesellschaft.
In wissenschaftlichen Beiräten, Steuergremien und Aufsichtsräten unterstütze ich internationale Forschungsgroßprojekte sowie forschungsnahe Organisationen und Einrichtungen.
Als systemischer Supervisor unterstütze ich wissenschaftliche Leiterinnen und Leiter in der Reflexion ihres Führungsverhalten.