Als wir das Schwarze Loch in Messier 87 beobachteten, nahmen wir auch einige andere Himmelsobjekte unter die Lupe, oder unters Teleskop. Das machten wir, um unsere Teleskope zu eichen. Eines dieser Objekte hört auf den Namen 3C279. Wie Messier 87 enthält wohl auch 3C279 ein Schwarzes Loch, was aber zu klein ist, um es selbst mit dem globalen Event Horizon Teleskop, EHT, abbilden zu können. Nun wusste man aber von früheren Beobachtungen, dass dieses Schwarze Loch einen gebündelten Strahl von geladenen Teilchen mit fast Lichtgeschwindigkeit ins Weltall schleudert. Eine gute Gelegenheit mit der herausragenden Bildschärfe des EHT herauszufinden, wie dieser sogenannte Jet und das Schwarze Loch zusammenhängen, dachte sich der koreanische Nachwuchswissenschaftler Jae-Young Kim aus meiner Gruppe am MPI für Radioastronomie. Die Bilder, übrigens mit einer überragenden Bildschärfe, zeigen da, wo der Jet beginnt, eine Struktur, die senkrecht dazu verläuft. Jae-Young Kim legt in seiner nun erschienen Veröffentlichung dar, dass es sich dabei vermutlich um Materie handelt, die von dem Schwarzen Loch angesaugt wird und ins Zentrum strudelt. Wenn Sie sich mehr dafür interessieren, lesen Sie einfach unsere Pressemitteilung.
Die Ergebnisse werden in der Fachzeitschrift „Astronomy & Astrophysics“ online am 7. April 2020 veröffentlicht.
Berichte von Marlene Weiß in der Süddeutschen Zeitung und von Otto Wöhrbach im Tagesspiegel.